Nachwuchs aus der Akademie

Begonnen von Alter Schwede, Oktober 17, 2018, 18:38:51

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Entenweiher

Zitat von: ehc-muc am Juli 01, 2023, 12:49:01
Dazu zitiere ich nochmal selbst meinen Beitrag vom 01. Juni:

,,......Für alle die am Strand in der Hängematte liegen oder im HomeOffice das Gleiche tun, Helmut de Raaf ist in der neuesten Folge des Bully-Podcast zu Gast:

Bully - Der Eishockeypodcast
https://open.spotify.com/episode/778mrJ9q3wndH4IbByS8Tz

Sehr interessant, mir war z.B. nicht bewusst, dass man bereits 2016 nach Pierre Page das Konzept umgestellt hat, von ,,wir wollen die besten Eishockeyspieler der Welt finden" auf ,,nur" Spieler aus Deutschland und Österreich hauptsächlich ,,nur" für den EHC oder den EC Red Bull Salzburg. ...."

Die McDavid's Draisaitl's oder auch Stützle und Peterkas sind dann eher Zufallsprodukte. Das ist ja im Fußball oder jeder anderen Sportart auch so.

Was ich mir schon wünschen würde, wären absolute TOP-Spieler der B-Kategorie, die es nicht in die NHL schaffen und dann eben genug Kohle, damit diese eben nicht in Schweiz, Schweden oder später vielleicht mal wieder in die KHL gehen. Hätte einen Kahun z.B. schon gerne hier München. Damit komme ich wieder zu meiner alten Leier, die DEL muss wachsen, mehr Geld genieren und Top-Gehälter zahlen zu können.

Und genau hier beißt sich die Katze in den eigenen Schwanz. Von nix kommt nix.

Die Umstellung von Top Spielern auf DEL/DEL2 Niveau habe ich auch gehört. Hier wurde man dann wohl recht schnell auf den Boden der Tatsachen geholt weil die richtig guten Jungs halt lieber in ein NLZ in der Schweiz, Tschechien oder Skandinavien gehen bzw. frühzeitig nach NA wechseln.

ssteps


Entenweiher

Oswald ist zwar nicht aus der Akademie hat heute bei der U20 WM aber groß aufgespielt, zwei Tore gemacht und Lutz die Show gestohlen. Das wird den Scouts nicht entgangen sein....

Entenweiher

So, nachdem man den Abstieg bei der U20 WM mit viel Glück gegen Norwegen vermieden hat, sollte man doch mal hart analysieren.

Klar, die Akademie ist nicht der DEB und somit nicht direkt für die deutschlandweite Nachwuchsförderung verantwortlich. Dennoch fällt auf, dass sowohl die Nachwuchsteams von Österreich wie auch Deutschland, international deutlich hinterher hinken.

Klar, die Spiele gegen Suomi und Kanada waren gut, aber gegen Lettland war man chancenlos und auch Norwegen war technisch und läuferich deutlich überlegen. Die U18 ist abgestiegen, Österreich ist ohnehin nicht in den Top Divisionen.

Von der Akademie hat sich jetzt auch nicht wirklich jemand in den Vordergrund spielen können.

Ich würde sagen viel Aufwand, was für RB absolut ehrenhaft ist, jedoch wenig Ertrag.

Ich fürchte nächstes Jahr wird es Deutschland dann mit dem Abstieg erwischen, wenn der 2004er Jahrgang wegfällt. Dann ist man wieder auf dem Stand von England, Italien...





jasonbourne

Zitat von: Entenweiher am Januar 04, 2024, 14:29:08So, nachdem man den Abstieg bei der U20 WM mit viel Glück gegen Norwegen vermieden hat, sollte man doch mal hart analysieren.

Klar, die Akademie ist nicht der DEB und somit nicht direkt für die deutschlandweite Nachwuchsförderung verantwortlich. Dennoch fällt auf, dass sowohl die Nachwuchsteams von Österreich wie auch Deutschland, international deutlich hinterher hinken.

Klar, die Spiele gegen Suomi und Kanada waren gut, aber gegen Lettland war man chancenlos und auch Norwegen war technisch und läuferich deutlich überlegen. Die U18 ist abgestiegen, Österreich ist ohnehin nicht in den Top Divisionen.

Von der Akademie hat sich jetzt auch nicht wirklich jemand in den Vordergrund spielen können.

Ich würde sagen viel Aufwand, was für RB absolut ehrenhaft ist, jedoch wenig Ertrag.

Ich fürchte nächstes Jahr wird es Deutschland dann mit dem Abstieg erwischen, wenn der 2004er Jahrgang wegfällt. Dann ist man wieder auf dem Stand von England, Italien...






Naja, Oswald hat schon gute Spiele geliefert.

Aber klar ist, das es nicht mal ein Strohfeuer beim DEB ist.

ehc-muc

Zitat von: Entenweiher am Januar 04, 2024, 14:29:08So, nachdem man den Abstieg bei der U20 WM mit viel Glück gegen Norwegen vermieden hat, sollte man doch mal hart analysieren.

Klar, die Akademie ist nicht der DEB und somit nicht direkt für die deutschlandweite Nachwuchsförderung verantwortlich. Dennoch fällt auf, dass sowohl die Nachwuchsteams von Österreich wie auch Deutschland, international deutlich hinterher hinken.

Klar, die Spiele gegen Suomi und Kanada waren gut, aber gegen Lettland war man chancenlos und auch Norwegen war technisch und läuferich deutlich überlegen. Die U18 ist abgestiegen, Österreich ist ohnehin nicht in den Top Divisionen.

Von der Akademie hat sich jetzt auch nicht wirklich jemand in den Vordergrund spielen können.

Ich würde sagen viel Aufwand, was für RB absolut ehrenhaft ist, jedoch wenig Ertrag.

Ich fürchte nächstes Jahr wird es Deutschland dann mit dem Abstieg erwischen, wenn der 2004er Jahrgang wegfällt. Dann ist man wieder auf dem Stand von England, Italien...

Ich glaub man hat da ein falsches Bild. Mittlerweile sind in jedem DEL Club Spieler aus dem RB Kosmos. Also da kommen schon viele Profis raus.

Aber absolute Top-Spieler sind eine Seltenheit.

Wie viele Stars haben die Fußball-Akademien in den letzten Jahren rausgebracht? Wieviele Spieler des FCB Campus spielen in der U18/U20 Nationalmannschaft des DFB?

Du brauchst halt an jedem DEL-Standort eine Akademie, eine reicht nicht...

Entenweiher

Zitat von: jasonbourne am Januar 04, 2024, 15:06:04Naja, Oswald hat schon gute Spiele geliefert.

Aber klar ist, das es nicht mal ein Strohfeuer beim DEB ist.

Oswald ist aber nicht aus der Akademie.

Er hat absolut überzeugt und gefällt mir besser als Lutz. Ich denke sein Traumtor heute dürfte das Ticket nach Nordamerika gewesen sein. Ich hoffe man iat nicnt wieder überrascht bei den Red Bulls wenn er nächstes Jahr "überraschend" in der AHL aufläuft.

Entenweiher

Zitat von: ehc-muc am Januar 04, 2024, 19:11:27Ich glaub man hat da ein falsches Bild. Mittlerweile sind in jedem DEL Club Spieler aus dem RB Kosmos. Also da kommen schon viele Profis raus.

Aber absolute Top-Spieler sind eine Seltenheit.

Wie viele Stars haben die Fußball-Akademien in den letzten Jahren rausgebracht? Wieviele Spieler des FCB Campus spielen in der U18/U20 Nationalmannschaft des DFB?

Du brauchst halt an jedem DEL-Standort eine Akademie, eine reicht nicht...


Keine Ahnung, für Fussball interessiere ich mich nicht. Stimmt natürlich, dass RB viele Spieler ausbildet, die bei anderen Clubs dann die U23 Positionen in der DEL bekleiden. Ist dann sicher auch kein Anreiz für andere Organisationen den eigenen Nachwuchs in einem Nachwuchsleistungszentrum zu fördern, wenn man sich die aus der Akademie relativ easy holen kann. Auch wenn inzwischen einige Spieler der U20 in der DEL eingesetzt werden fehlt es international schon noch an Klasse. So hoffen wir eben auch 2025 in einem Do Or Die Spiel das glücklichere Ende auf unserer Seite zu haben, damit sich der Nachwuchs gegen Skandinavier oder Nordamerikaner beweisen kann anstatt gegen Japan, England, Italien, Dänemark... auflaufen zu müssen. Und natürlich bleibt die Hoffnung, dass die Russen von dem Turnier noch möglichst lang ausgeschlossen bleiben, sonst wird es noch schwerer die Klasse zu halten.

milberts

Die diesjährige WM war deutlich besser als letztes Jahr, trotz eines bescheidenen Jahrgangs.
Wann hat man im Nachwuchsbereich schon mal Finnland besiegt? Auch gegen Kanada war man nicht chancenlos, letztes Jahr gabs zweistellig. Lettland hat man natürlich leider auf die leichte Schulter genommen sonst wäre in der KO Runde gewesen.
Wie immer im Nachwuchsbereich ist es sehr jahrgangsabhängig, ich seh aber einen deutlichen Aufwärtstrend

Alter Schwede

Seit dem Wiederaufstieg 2019 konnte man dieses Jahr zum fünften Mal in Folge die Klasse halten. Das wurde zuletzt von 92 bis 97 erreicht. Danach war das eigentlich ein ständiges Auf und Ab. Ausser vielleicht 2013-15, wobei man da nach dem dritten Jahr auch bereits wieder abgestiegen ist.
Ich sehe hier schon, dass Fortschritte erzielt wurden. Allerdings werden wir immer Probleme haben, mit den Teams mitzuhalten, bei denen Eishockey Nationalsport ist und "jedes Kind" dort schon mit Schlittschuhen quasi geboren wird. Wir bekommen die Breite in der Basis gar nicht erst hin.
Was z.B. in der Akademie, aber auch bei den Jungadlern, Junghaien, Eisbären Juniors etc. an Arbeit geleistet wird, ist schon sehr gut. Und auch deswegen spielen wir nächste Saison zum 6. Mal hintereinander bei der U20 A-WM mit, und nicht in der DIV IA.
Und wie @milberts schon geschrieben hat, wäre dieses Jahr durch den Sieg gegen Finnland deutlich mehr drin gewesen, wenn man nicht gegen Lettland verkackt hätte.

jasonbourne

Zitat von: Entenweiher am Januar 04, 2024, 20:04:56Oswald ist aber nicht aus der Akademie.

Er hat absolut überzeugt und gefällt mir besser als Lutz. Ich denke sein Traumtor heute dürfte das Ticket nach Nordamerika gewesen sein. Ich hoffe man iat nicnt wieder überrascht bei den Red Bulls wenn er nächstes Jahr "überraschend" in der AHL aufläuft.

Nein, das darf sich Landshut auf die Fahne schreiben und das zu Recht.

Man sieht also auch, das es über die DNL in Landshut und Riessersee möglich ist, zum DEL Profi zu werden der eine Chance auf mehr hat.

Das ist extrem wichtig, nur jetzt die Frage: Was hat Landshut davon? Die haben den Oswald ausgebildet und der hat jetzt wieviele Minuten für Landshut gespielt?

Wenn ich mir das so überlege ist es für jeden DEL Geschäftsführer folgerichtig nur das Minimum nötige für die Jugend zu machen (und für alle darunter gilt das auch) weil dir die Spieler ja im Zweifel eh nicht bleiben.

Das konterkariert auch etwas die Aussage das man Akademien braucht - ein Oswald hat die scheinbar nicht gebraucht. Und der frühe Weg weg vom Heimatverein nimmt diesen natürlich auch die Möglichkeiten, die Spieler früh im Herrenbereich einzusetzen.
So geschehen z.B. bei Peterka, der schon in der U16 in die Akademie wechselte.
Der hat einen Bilderbuchweg hingelegt - Tölz, 3x Jahre Akademie, 2x Jahre DEL, 1x AHL und jetzt 2x Jahre NHL.
Nur: Was hat Tölz davon gehabt, das sie ihm quasi alle Grundlagen beigebracht haben?

Und da beisst sich die Maus in den Schwanz.

Du brauchst keine 20 Akademien - du brauchst 200 Standorte mit viel Eiszeit und dann verschiedene Wege für die Kids es zum Profi zu schaffen.
Nur: Wer finanziert diese 200 Standorte?

Und dann hast du so Späße wie in Vilshofen. Die mussten mangels Kids die U9 und U11 abmelden.
Da sind 15 Kids gewechselt - wohl mit dem HIntergrund, das man mit dem open air Stadion in Vilshofen nur 3-4 Monate im Jahr spielen kann.
Und einen Ort weiter eben 6 Monate.
Da hast du es als Standort schwer. Die guten Kids gehen, du bringst es neuen Kids bei, aber die müssen natürlich erstmal aufholen. >

Und zum Dank muss dann deine erste Mannschaft aus der Landesliga absteigen.
Nachwuchsarbeit im besten Deutschland aller Zeiten, in der es nicht mal reicht um in einem Ort ein Eisstadion zu sanieren.

ehc-muc

#291
Zitat von: jasonbourne am Januar 05, 2024, 04:00:18Nein, das darf sich Landshut auf die Fahne schreiben und das zu Recht.

Man sieht also auch, das es über die DNL in Landshut und Riessersee möglich ist, zum DEL Profi zu werden der eine Chance auf mehr hat.

Das ist extrem wichtig, nur jetzt die Frage: Was hat Landshut davon? Die haben den Oswald ausgebildet und der hat jetzt wieviele Minuten für Landshut gespielt?

Wenn ich mir das so überlege ist es für jeden DEL Geschäftsführer folgerichtig nur das Minimum nötige für die Jugend zu machen (und für alle darunter gilt das auch) weil dir die Spieler ja im Zweifel eh nicht bleiben.

Das konterkariert auch etwas die Aussage das man Akademien braucht - ein Oswald hat die scheinbar nicht gebraucht. Und der frühe Weg weg vom Heimatverein nimmt diesen natürlich auch die Möglichkeiten, die Spieler früh im Herrenbereich einzusetzen.
So geschehen z.B. bei Peterka, der schon in der U16 in die Akademie wechselte.
Der hat einen Bilderbuchweg hingelegt - Tölz, 3x Jahre Akademie, 2x Jahre DEL, 1x AHL und jetzt 2x Jahre NHL.
Nur: Was hat Tölz davon gehabt, das sie ihm quasi alle Grundlagen beigebracht haben?

Und da beisst sich die Maus in den Schwanz.

Du brauchst keine 20 Akademien - du brauchst 200 Standorte mit viel Eiszeit und dann verschiedene Wege für die Kids es zum Profi zu schaffen.
Nur: Wer finanziert diese 200 Standorte?

Und dann hast du so Späße wie in Vilshofen. Die mussten mangels Kids die U9 und U11 abmelden.
Da sind 15 Kids gewechselt - wohl mit dem HIntergrund, das man mit dem open air Stadion in Vilshofen nur 3-4 Monate im Jahr spielen kann.
Und einen Ort weiter eben 6 Monate.
Da hast du es als Standort schwer. Die guten Kids gehen, du bringst es neuen Kids bei, aber die müssen natürlich erstmal aufholen. >

Und zum Dank muss dann deine erste Mannschaft aus der Landesliga absteigen.
Nachwuchsarbeit im besten Deutschland aller Zeiten, in der es nicht mal reicht um in einem Ort ein Eisstadion zu sanieren.

Mehr Akademien mit bzw. hochwertige Nachwuchsarbeit braucht es definitiv schon.

Wo ich dir Recht gebe und was ich vergessen habe, ist die Breite. Wir brauchen mehr Hallen und Standorte.

Ich glaube aktuell gibt es ca. 150 Eishallen in Deutschland - Tendenz sinkend. Mit Mittenwald und Hamburg sind aktuell wieder zwei weitere Weg.

Hier hat die ,,Branche" den Knall noch nicht gehört, da hilft auch kein Info-Tag der 1x im Jahr stattfindet. Hier geht es um die langfristige Existenz des Sports, das müsste eigentlich das Nummer 1 Thema im Eishockey sein.

jasonbourne

Zitat von: ehc-muc am Januar 05, 2024, 08:38:39Mehr Akademien mit bzw. hochwertige Nachwuchsarbeit braucht es definitiv schon.

Wo ich dir Recht gebe und was ich vergessen habe, ist die Breite. Wir brauchen mehr Hallen und Standorte.

Ich glaube aktuell gibt es ca. 150 Eishallen in Deutschland - Tendenz sinkend. Mit Mittenwald und Hamburg sind aktuell wieder zwei weitere Weg.

Hier hat die ,,Branche" den Knall noch nicht gehört, da hilft auch kein Info-Tag der 1x im Jahr stattfindet. Hier geht es um die langfristige Existenz des Sports, das müsste eigentlich das Nummer 1 Thema im Eishockey sein.

Nein, es braucht nicht mehr Akademien.

Es gibt die in Mannheim, die in Berlin, die in München / Salzburg von RB, und dazu Köln, die DEG macht gute Nachwuchsarbeit - dazu Standorte die Landshut, Tölz, Rosenheim, Kaufbeuren, Krefled, Schwenningen etc.
Es gibt schon viele Standorte an denen man richtig gut Eishockey spielen kann.

Das Problem ist der Übergang in den Herrenbereich und die DEL selbst - wenn man etwas macht, muss man da ansetzen. Die AL reduzieren, eine U23 Reihe einführen, etc.

In Wahrheit hat man garnicht genug Kids im unteren Bereich, um mehr Akademien zu füllen.
Du brauchst mehr Eis, für längere Zeit und für eine größere Anzahl an Kids.

Vereine wie der EHC München haben aus Mangel an Eiszeiten aktuell keine Plätze für Kids die dazu kommen.
Wenn ich nach Tschechien rüber fahre, hat jedes Kaff eine Eishalle. '
Und oft sind die von Ende August bis April, teilweise bis Mai in Betrieb.
Kein Wunder das die besser sind.
Du brauchst einfach Eiszeit als Kind, und wenn die da drüben mit 5 anfangen, und dann über 15 Jahre Jugendausbildung jedes Jahr 2-3 Monate mehr Eiszeit haben,
weisst du genau warum die besser sind.
Soviel Sommertraining kann keiner machen damit man das kompensiert.

Zu Mittenwald hab ich kein Wort vom DEB gehört, wie eigentlich noch nie wenn es um irgendwas bei der Infrastruktur geht.
Den simplen Gedanken das es zum Eishockey Spielen Eisstadien braucht, hat man beim DEB wohl noch nicht gehabt.
Oder man ist sich zu schade für sowas einzusetzen.
Dabei wäre das eigentlich die Kernaufgabe des DEB - Lobbyismus bei dt. Gemeinden um Eisstadien zu bekommen, zu modernisieren und zu erhalten.
Neben dem das man Trainer ausbilden sollte, damit jeder Verein ausgebildete Trainer für seinen Nachwuchs hat.

Alter Schwede

@jasonbourne Es ist nicht so, dass man sich beim DEB des Problems nicht bewusst wäre und versuchen würde, was zu tun. Nur passiert das eher im Hintergrund, weil das nicht wirklich ein Thema für die Presse ist, mit dem man Klicks erzeugen könnte:

https://www.deb-online.de/2023/09/29/deb-goes-fsb-messe-nachhaltige-sportstaetten-infrastruktur-im-eissport-ist-das-thema-unserer-zeit/

Entenweiher

Der nächste Punkt ist halt auch, dass sich Nachwuchsarbeit im Spitzenbereich nicht rechnet. Da bildest Du einen Spieler aus der richtig gut ist. Mit etwas Glück spielt er eine Saison DEL, dann wird er von einem NHL Team gedraftet und nach Nordamerika berufen. Was gibt es als Entschädigung? Aktuell 250.000 Dollar? Lächerlich.

Im Fussball laufen da Millionen und auch die Heimatvereine bekommen ihren Anteil. Klar gibt es die Spieler die DEL Teams über die U23 Reihen auffüllen, was ja auch gut und wichtig ist. Aber Jungs wie Mayenschein, Eham, Lobbach, Lindner und Co. bringen das deutsche Eishockey international kaum weiter.

Es krankt an allen Ecken und Enden, man kann nur hoffen dass immer wieder Wunderkinder wie Stützle, Seider, Reichel und Peterka rauskommen und die bei WMs dann auch mal spielen um konkurrenzfähig zu sein wenn es dann ins Viertelfinale geht.

BigBad

Über die Fehler, bzw. das Totalversagen von Vereinen, Trägern, DEL und DEB, insbesondere in den 30 Jahren seit Einführung der DEL, hinsichtlich Jugendförderung, Außenwirkung, Erhalt (bzw. nicht vorhandener Ausbau) der Infrastruktur, etc. begangen haben, könnte man Bücher schreiben.

Aber:
Im gesamten Breitensport zeichnet sich doch das gleiche Bild ab. Überall werden Schwimmbäder, Eishallen, Fußballplätze oder einfach allgemein Sportanlagen geschlossen.
Die Gründe sind vielschichtig, einerseits hat das Sport-, bzw. Vereinsleben nicht mehr den gesellschaftlichen Stellenwert wie früher (wieso, weshalb und warum, könnte man mehrere Doktorarbeiten in fünf verschieden Sozialwissenschaften schreiben). Hinzu kommt die Konkurenz durch Trendsportarten - gab es bis Ende der 80er nur Fußball und Eishockey, kamen immer mehr und in zunehmend kürzer Frequenz, andere und oder neue Sportarten hinzu, bzw. in den Fokus. Erinnert Euch an Steffi und Bobbele, als alle Welt auf einmal Tennis spielen wollte, dann BMX, Inline, Skaten, Basketball, Futsal, E-Sports und weiß Gott noch alles.
Deshalb und ganz bestimmt aus finaziellen Gründen wurden in der Vergangenheit eher Skaterparks und Basketballfelder gebaut, als Schwimmbäder oder Eishallen erhalten - erschreckend wie viele Kinder nicht, oder nicht anständig Schwimmen können (geschweige denn Schlittschuhlaufen).
Für die Träger (ich nehme mal Gemeinden und Kommunen) wird es auch auf absehbare Zeit günstiger sein, einen Skaterpark hinzustellen, als dauerhaft einen Platzwart für einen Fußballplatz zu bezahlen sein und dennoch "etwas für die Allgemeinheit getan zu haben".

Daher auf eine größere Breite im Nachwuchs zu hoffen, ist m.E. ein absolter Irrglaube. Mehr wird da nicht kommen - wie denn? Bleibt also nur den Bestand an kleinen Vereinen und deren Hallen zu sichern und die (leider zu wenigen) Talente die aus eben jenen entspringen, bestmöglich zu entwickeln und fördern.
Das sich in den Vereinen selbst ein Talent bis zur DEL-Reife entwickeln kann, ist jetzt schon die Ausnahme und wird in Zukunft sicherlich nicht einfacher. Ist eine einfache Frage der Kosten und Möglichkeiten. Der Weg über die Akademie oder die Ausbildungszentren der anderen großen Vereine, bleibt daher der einzig gangbare um dauerhaft genügend Spieler aufs Eis zu bringen und so den Sport dauerhaft zu erhalten.
Auch wenn dem ein oder anderen der Output zu gering ist und sowieso alles Schrott ist wo RedBull draufsteht, es ist um Welten besser, als alles was die Jahrzehnte davor fabriziert wurde. Und auch wenn wir uns (auch Dank der Akademie) international näher ranrobben konnten (Olympia/WM-Vize/X Klassenerhalte), werden wir niemals Kanada zweistellig abschlachten (Die Ente kann also endlos weitermosern wie Schlecht doch alles ist).

ehc-muc

Zitat von: Alter Schwede am Januar 05, 2024, 09:40:18@jasonbourne Es ist nicht so, dass man sich beim DEB des Problems nicht bewusst wäre und versuchen würde, was zu tun. Nur passiert das eher im Hintergrund, weil das nicht wirklich ein Thema für die Presse ist, mit dem man Klicks erzeugen könnte:

https://www.deb-online.de/2023/09/29/deb-goes-fsb-messe-nachhaltige-sportstaetten-infrastruktur-im-eissport-ist-das-thema-unserer-zeit/

Aber das meinte ich ja, 1x so eine Veranstaltung im Jahr ist ein Tropfen auf den heißen Stein.

Ich bin sogar der Meinung man muss Investoren-Modelle schaffen. Fertigbauhalle
mit PV drauf für X Millionen, betrieben mit öffentlichen Lauf, Vereinen, Eisdisco, Gastro bringt Rendite von x %.

Keine Kommunen werden neue Eishallen bauen. Vielleicht nur an großen Standorten. Ansonsten ist jede Kommune froh wenn die Eishalle weg ist.

Da darf es keine Denkverbote geben.

Assistent

Ich bin nur für das verantwortlich was ich schreibe, nicht für das was Du verstehst!

Entenweiher

Was ihr schreibt ist alles richtig, bin da absolut bei euch. Trotzdem.. warum funktioniert der Nachwuchs in der Schweiz z.B. besser. Das ist jetzt auch nicht das Eishockey Mutterland, bei denen gibts auch E-Sport, Trendsport etc. aber trotzdem fabrizieren sie technisch und läuferisch bessere Spieler und das obwohl es wesentlich weniger Einwohner sind.

Immerhin bekommen wir ab Ende des Jahres einen hochmodernen neuen Standort mit ordentlichen Eisflächen in einer Millionenstadt. Das ist schon mal positiv und ich hoffe für RB bzw. den eV gibt es damit einen weiteren Push Jugendliche für das Eishockey zu gewinnen und ordentlich auszubilden.