Bericht vom Sommertreffen 2013 der DEL-Fanbeauftragten

Begonnen von Peilsteinsson, September 03, 2013, 15:38:45

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Peilsteinsson

Auch vor der Saison 2013/14 fand wieder der alljährliche Informationsaustausch zwischen den Fanbeauftragten der DEL statt. Zum Treffen luden in diesem Jahr die Fanvertreter der Hamburg Freezers in die O2 World der Hansestadt ein. Außer den Augsburger Panthern und den Straubing Tigers waren alle Clubs bei diesem Treffen vertreten.
Nach der Begrüßung durch Thomas Bothstede von den Freezers und Maik Behnk vom Fanprojekt begann die Veranstaltung mit einer kurzen Vorstellungsrunde der ,,neuen Gesichter" in der Runde.
Anschließend wurde als erster Gast Sabine Schauer begrüßt, die seit dem letzten Jahr offizielle Behindertenbeauftragte des ERC Ingolstadt ist. Sie berichtete von ihrer Arbeit für die behinderten Gäste bei den Spielen, zu denen sie nicht nur Rollstuhlfahrer, sondern auch Gehörlose, Blinde, geistig Behinderte sowie Krebs- oder Diabeteskranke zählt. Derzeit betrachtet sie die Problematiken rund um Behindertenparkplätze, Wege für Behinderte in den Spielstätten und das Online-Ticketing für Behinderten-Plätze. Sie regte an, ähnliche Bestrebungen auch bei anderen Vereinen anzudenken, eine Anregung, die wir gern an die Clubs weitergeben.
Der nächste Gast war Christian Müller, der ebenso wie Frau Schauer seit einem Jahr sein Amt ausübt, Kinder-Beauftragter beim ERC Ingolstadt. Er ist Ansprechpartner für die Aktionen rund um die 3- bis 14-jährigen und hat sich das Ziel gesetzt, bereits früh bei der Fanbindung an den Verein anzusetzen. Kleinere Aktionen wie ein Einlauf-Spalier, Stadionführungen für Kids oder Events mit Spielern und dem Maskottchen konnten schon durchgeführt werden. Ein offener Punkt ist noch die Betreuung der Jugendlichen und Schüler über 14 Jahren, hier sucht man noch nach der passenden Idee. Grundsätzlich empfiehlt man in Ingolstadt den anderen Clubs auch, diesen frühen Weg einer Fanbindung zu suchen.
Ein zentraler Punkt war danach die Diskussion mit Alfred Prey, Teammanager der Fischtown Pinguins aus Bremerhaven. Prey war im Sommer einer der Rädelsführer bei der Einführung der DEL II als Nachfolgeliga der 2. Bundesliga. Er betonte ausdrücklich, dass dieses Manöver ohne die Unterstützung der Eishockey-Fans aus ganz Deutschland, die erheblichen Druck auf öffentlichem Wege machten, nicht möglich gewesen wäre. Nach der Vorstellung des Konzeptes und der Ziele der DEL II entstand eine lebhafte Frage- und Antwortrunde zu diesem Thema. Unter anderem wurden die Vorstellungen zur weiteren Verzahnung der DEL II nach oben und nach unten besprochen, die sportliche Angleichung der Ausländerlizenzen und die Strukturierung der Vereine. Die Fanvertreter der DEL sprachen zudem die Empfehlung aus, auch in der DEL II in puncto Fanbetreuung ähnliche Strukturen wie in der ersten Spielklasse einzurichten. Die Vernetzung und Zusammenarbeit der Fanbeauftragten zeigt immer wieder in kleinen und großen Punkten, wie wichtig sie ist.
Auf Alfred Prey folgte Matthias Schumann, Leiter des Bereichs Kommunikation bei der DEL. Sein Bericht umfasste im ersten Teil einen Rückblick auf die Kooperation zwischen der Liga und Servus TV bzw. Laola1.TV. Es wurden einige sehr positive Zahlen der Zusammenarbeit in der letzten Saison mitgeteilt. Auch die Vermarktung der Länderspiele wird als sehr positiv empfunden, die Einschaltquoten bei den Sport1-Übertragungen sind ebenfalls erfreulich.
Für die kommende Saison wurde die Erweiterung der DEL-Homepage ebenso angekündigt wie eine Einbindung der DEL II. Servus TV erwägt zudem, in den kommenden Play-Offs öfter Spiele in Konferenz zu zeigen. Zudem wurde von einer Zusammenarbeit der Sportarten Eishockey, Handball und Basketball berichtet, die sich das Ziel gesetzt hat, regelmäßig in den sonntäglichen Sportsendungen von ARD und ZDF aufzutauchen.
Die Fanbeauftragte des DEB, Jana Mooslechner, berichtete, dass es seit der WM in Finnland möglich ist, Karten für die Spiele der deutschen Nationalmannschaft über den DEB zu bestellen, zu diesem Zweck werden zwei Blöcke bei den WM-Veranstaltern reserviert. Informationen zur anstehenden WM in Weißrussland wird es in Kürze über die Homepage des DEB geben.
Letzter Gast des Tages war Jörg von Ameln, der bei der DEL den Bereich Spielbetrieb betreut. Von ihm kam die Information, dass die Schiedsrichter ab der kommenden Spielzeit keine Matchstrafen, sondern nur noch Spieldauer-Disziplinarstrafen aussprechen werden. Diese Strafen werden ab sofort bereits am Folgetag vom Schiedsgericht verhandelt, eine Maßnahme, die auf Wunsch der sportlichen Leiter eingerichtet wurde. Ansonsten sind in der kommenden Saison nur minimale Änderungen zu erwarten, der Strafrahmen (mit/ohne Verletzungsfolge) wurde erweitert, die Play-Offs finden ab dem Viertelfinale im Modus ,,Best of 7" statt und mit Ulrich Liebsch wird der DEL ab Mai 2014 ein weiterer Mitarbeiter zur Verfügung stehen. Sein Bereich wird die Spielerentwicklung in Deutschland sein.
Lange diskutiert wurde nochmals das Thema Pyrotechnik. Von Ameln erklärte hierzu eindeutig, dass die DEL sich konsequent an die Gesetzeslage halten wird und das Abbrennen von Pyrotechnik am Spielort und auf den Zuwegen als Straftat ahndet. Auch das Mit-Sich-Führen wird hierbei als Vorsatz gewertet und entsprechend zur Anzeige gebracht. Bei der Verhandlung von Stadionverboten wird die DEL auch weiterhin die Zusammenarbeit mit den szenekundigen Beamten der örtlichen Dienststellen ausbauen, vor der Verhandlung werden die offiziellen Polizeiberichte geprüft und als Grundlage verwendet.
Den Nachmittag schloss der allgemeine Austausch von den Spielorten ab, Berlin und Mannheim berichteten von neuen Möglichkeiten für Auswärtsfans, Karten geschlossen für die Gästeblöcke erwerben zu können; in München soll der öffentliche Nahverkehr ab der kommenden Saison in den Ticketpreisen enthalten sein; in Krefeld ist das Stadionverbot gegen die Gruppierung Communanza abgelaufen, das dortige Fanprojekt möchte den Rückkehrern die Chance zur Integration geben und ihnen vorbehaltlos gegenübertreten; und aus Iserlohn wurde von der Auflösung der dortigen Ultra Crew berichtet.
Nach etwa acht Stunden intensiver Gespräche endete das Treffen mit einem gemeinsamen Abend in der Hamburger Innenstadt und einer kurzen Feedback-Runde am nächsten Morgen.
Natürlich kann diese kurze Zusammenfassung nicht in aller Tiefe die behandelten Themen wiedergeben. Bei Bedarf wendet euch bitte an eure Fanvertreter, die sicherlich gerne weitere Auskünfte erteilen.
Die teilnehmenden Fanvertreter bedanken sich bei den Organisatoren aus Hamburg für die Ausrichtung des Treffens und freuen sich nun auf die anstehende Saison 2013/14 und die Aufgaben, die ihnen und ihren Clubs bevorstehen.